Zum vierten Mal in Darmstadt - und zum zweiten Mal eigentlich die Gewißheit "Das war's!" Ein so schlechter Zuspruch wie beim Darmstadt Marathon mit ständig zurückgehenden Teilnahmezahlen beim Marathon, das kann ja nur schief gehen.
Und ich finde das sehr bedauerlich, ist doch die Strecke ausnehmend schön, die Organisation gut und die HelferInnen top.Die Strecke ist eine tolle Mischung aus Stadt und Wald, Natur und Kultur - letzteres v.a. Jugendstil. Schon vor zwei Jahren habe ich dem Veranstalter vorgeschlagen, diesen Marathon doch "Natur-Jugendstilmarathon" zu nennen. Aber der macht statt dessen eine sehr komische Werbung für diesen Marathon, indem er ihn in einer allgemeinen Broschüre mit allen Läufen in Darmstadt versteckt und eine richtig beschissene Website hat, auf der sich kein Mensch gut zurechtfindet. Und das ist essentiell heutzutage für einen Marathon. Ein Forum oder auch nur ein Gästebuch oder Feedbackformular sucht man dort auch vergebens.
Und auch die Einbindung von Musikgruppen, die an der Strecke Stimmung machen könnten, ist auch nicht gelungen - dabei gäbe es bestimmt viele Trommelgruppen, die gegen einen Kasten Wasser oder so ein paar Stunden Trommeln unter freiem Himmel toll fänden. Aber was solls.
Also, die Strecke mal als Plan:
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Gut erkennbar: viel Natur und mittenmang durch die Stadt, toll! |
Ich bin wie immer mit meiner Schwester und einigen ihrer Bekannten auf die erste Runde gegangen, die auch gut angenommen wird - Halbmarathon geht ja immer und es wäre schön, wenn wenigstens der Halbmarathon weiter durchgeführt würde. Aber wohl ohne mich, noch will ich Marathons sammeln.
Es war schwülwarm, schwitzen ging sehr gut von Anfang an, aber es war noch ok. Die Temperaturen haben dann doch nicht die 30Grad-Marke erreicht, es blieb bedeckt und nur gelegentlich kam die Sonne heraus.
Die Stimmung war gut, zumindest bei mir und ich mag diese Strecke gerade wegen ihres welligen Profils sehr gerne. Manno! Aber warum nur so wenige Marathonis?
Erst gings kurz durch eine Nebenstrasse (Schwarzer Weg, Flotowstrasse), dann links die Dieburger Str. hoch und auf Höhe des Oberwaldhauses links in den Wald. Dort am Zeughaus und Kranichsteiner Schloß vorbei und dann rechts rum auf die Bernhardsackerschneise, ca. 3 km geradeaus. Aber nicht langweilig, denn es war wellig, es gab Wiesen und natürlich den Ruthsenbach zu sehen. Dann nach rechts und auf die Erbacher Str., am Hofgut Oberfeld vorbei und in einer Spitzkehre aufs Oberfeld. Dort dann in den Wald auf dem Schefthsheimer Weg, links auf die Oppermannswiesenschneise und schon wieder zum Oberwaldhaus. Dann wieder auf die Dieburger Str. und dann ging es nach links und rechts am Museum, der Künstlerkolonie und der Russischen Kapelle vorbei - der Mathildenhöhe eben, dem Darmstädter Kultur-Kleinod.
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In der ersten Runde auf der Mathildenhöhe noch in der Gruppe... |
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... und in der zweiten Runde dann vor der Russischen Kapelle ganz allein |
Dann gehts bergab am Darmstadtium vorbei, in dem ich noch immer nicht drin war und es nach wie vor potthässlich finde.
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Darmstadtium hässlich und wir sind sehr schön und fröhlich |
Und dann noch kurz am Alten Landestheater vorbei auf dem völlig leeren Karolinenplatz (mensch, da könnten Musikgruppen stehen...), durch den Herrngarten (da war Promenadenkonzert, aber die Konzertmuschel liegt 150 Meter abseits der Marathonstrecke, sehr intelligent) und durchs Martinsviertel. Rein in die Kranichsteiner Str. - und für mich hieß es dann, in die zweite Runde gehen, meine MitläuferInnen sind allesamt ins Halbmarathonziel abgebogen. Plopp, dann war ich allein, und zwar so richtig! Gerade mal gut 150 LäuferInnen haben den ganzen Marathon gemacht, da bringt ja so ein Feld-Wald und Wiesenmarathon wie Koberstadt mehr auf die Beine. Blöd.
Aber ich habe es genossen, bin die zweite Hälfte etwas flotter gelaufen als die erste, aber insgesamt noch sehr gemütlich und im Ziel habe ich dann persönlich ein bleifreies Bier eingeschenkt bekommen. Was will ich mehr?
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Zieleinlauf beim - vermutlich - letzten Darmstadt-Marathon |
Ein bisschen Wehmut bleibt, ich hätte dem Marathon meiner Heimatstadt mehr Zuspruch gewünscht, aber naja. Viermal konnte ich hier dabei sein, es war jedesmal toll und so kann ich Anfang September eben auch mal woanders laufen, Auswahl gibt es ja genug.