Berichte - Marathons, Ultras und Laufalltag

Montag, 22. August 2011

Müritz-Lauf, 20. August 2011

Zum zweiten Mal habe ich mich auf den Weg in den hohen Norden gemacht - die Müritz ist von Südhessen aus gesehen nicht gerade um die Ecke. Erst habe ich mich in den ICE von Frankfurt nach Berlin gesetzt um dann vom Berliner Hauptbahnhof mit dem Regionalexpress Richtung Rostock zu fahren. Die Fahrt von Berlin bis Waren an der Müritz dauert immerhin nochmals 2 Stunden, aber es lohnt sich!
Die Ausblicke aus dem Zugfenster sind spannend, die Landschaft ist schön, immer wieder kommen kleine und größere Seen in den Blick. Kein Wunder, wir nähern uns ja der Mecklenburgischen Seenplatte, eine Gegend, die mir schon letztes Jahr bei meinem ersten Besuch sehr gefallen hat und auch dieses Jahr geht mein Herz beim Anblick dieser Gegend auf.
In Waren angekommen, hole ich mir direkt beim "Hotel am Bahnhof" meine Startnummer und gehe ins Hotel am Tiefwarensee. Diesmal habe ich ein Zimmer mit Seeblick, wunderschön und außerdem noch mit dem schön angelegten kleinen Park. Vom Hotel aus mache ich mich sofort auf an den Stadthafen und bin beeindruckt, über die doch recht hohen Wellen mit Schaumkronen, die die Müritz heute zeigt. Ja, es ist nicht umsonst das "kleine Meer"!
Der Stadthafen von Waren - sieht doch aus wie am Meer, oder?
Am Stadthafen spaziere ich herum, gehe auch auf die Mole hinaus, die immer wieder vom Wasser überspült wird - natürlich nicht sehr stark, sonst wäre ich da nicht hinaus gegangen! Die waldgesäumten Ufer der Müritz sind wunderschön anzuschauen und ich würde sehr gerne hier mal einen längeren Urlaub verbringen - hier ist alles möglich: Wandern im Wald und am Wasser, Radfahren, Schwimmen (die Müritz ist nicht tief, daher ist das Wasser auch im Sommer nicht zu kalt) - und natürlich Laufen. Und genau das habe ich ja auch diesmal wieder vor, um die gesamte Müritz herum, 76,7 km:
Das ist die Strecke um die Müritz herum - im ersten Streckenabschnitt gehts durch den Wald
 Den Abend beschließe ich mit einem guten Essen im Hotel und am nächsten Morgen zeigt ein Blick aus dem Fenster, dass das Wetter richtig gut wird: Sonne, der Wind hat sich etwas gelegt und es wird mit knapp über 20 Grad auch nicht zu heiß.
Der Start ist unspektakulär - überhaupt gibt man sich beim Müritz-Lauf eher spartanisch - und schon gehts raus aus Waren und hinein ins Naturschutzgebiet durch den Wald, gut 10 km und das ist einfach toll hier. Dass es hier auch noch keine Streckenversorgung gibt, wußte ich ja vom letzten Jahr, das war kein Problem mit meinem Wassergurt. Beim Hinauslaufen aus dem Wald habe ich dann eine nette Begegnung: eine gestreifte Kröte springt rechts aus dem Gebüsch und hüpft bestimmt 5 oder 6 Meter neben mir her, ehe sie entschwindet. Das war richtig schön!
Ganz außen rechts laufe ich mit meinem unglaublich ästhetischem Laufstil....

Dann gehts weiter über Landstrassen und durch kleine Ortschaften, alle 8 bis 10 Km gibt es "Vollversorgung" mit Obst und Schokolade, dazwischen immer wieder Wasser und fast überall auch Cola, was richtig gut ist. Kilometerangaben gibt es überhaupt keine, aber dafür ist die Strecke an Stellen, an denen es hilfreich ist, mit großen Pfeilen gut gekennzeichnet. An den großen Versorgungsstellen ist immer viel los, hier stehen die StaffelläuferInnen und spenden eifrig Beifall. Dann sind wir am Südzipfel der Müritz angekommen in Rechlin und hier ist auch der häßlichste Streckenabschnitt, an dem wir an einer recht viel befahrenen Bundesstrasse auf einem Radweg entlanglaufen, wo wir auch noch Radfahrern Platz machen müssen. Aber auch das geht vorbei und dann wird es wieder ruhig und schön. Die Müritz, die wir bislang nur gelegentlich gesehen haben, kommt jetzt immer häufiger in den Blick und bald sind wir in Röbel, einem netten Ort, der aber in der Sonne ganz schön warm ist. Jetzt wird es aber immer schöner, Feldwege wechseln sich ab mit kleinen Wegen durch den Wald, bei Klink gibt es sogar einige trail-artige Wege und dann wird nach toll zu laufenden Wegen durch den schattigen Wald und Campingplätzen mitsamt Badestränden schon bald Waren erreicht.
Und ich bin mehr als erstaunt, dass ich irgendwie viel schneller bin als letztes Jahr - und als ich dann ins Ziel laufe, denke ich, ich spinne: fast eine Stunde schneller als letztes Jahr. Komisch, aber das war wohl das Lauftraining im Sauerland, was meine Beine gestärkt hat - und natürlich die lauffreundlicheren Temperaturen, obwohl ich jede Wasserwanne zum Abkühlen genutzt habe.
Da trabe ich Richtung Ziel im strahlenden Sonnenschein
Als ich Richtung Ziel lief, klatschen viele, die noch an der Strecke standen, was mich natürlich sehr gefreut hat.
Durch den Zielbogen hindurch zum Bier und den Nudeln
Im Ziel angekommen, bekam ich meine Medaille und habe mich dann sehr über das Bier und die leckeren Nudeln gefreut, die es für uns Ultra-LäuferInnen umsonst gab.
Es war mal wieder ganz schön beim Müritz-Lauf und dass ich hier gerne wieder laufen würde, ist ja klar!



Montag, 8. August 2011

Drei Marathons im Juli - Marburg, Ermstal, Hornisgrinde

Dreimal Marathon im Juli, dreimal unterschiedliches Wetter.
Nachtmarathon Marburg: nicht zu kühl und nicht zu warm, vorher mal Regen, aber überwiegend angenehmes Laufwetter. Vorher natürlich wieder Nostalgiebesuch im Roten Stern und diesmal schon zum fünften Mal dabei in Marburg. Ein Marathon, den ich nicht mehr missen möchte mit guter Organisation und schöner Strecke durch die Lahnauen.
Auf der Brücke über die Lahn

Zieleinlauf im Dunklen - is ja klar, Nachtmarathon in Marburg!

Ermstal-Marathon Metzingen: brütende schwüle Hitze und nach dem Marathon heftige Gewitter. Die Strecke ist schön, viel durch Streuobstwiesen, immer wieder an der Erms entlang und durch kleine Ortschaften. Die Versorgung ist sehr gut und die HelferInnen sehr nett. Einen Großteil der Strecke bin ich mit Daniel gelaufen, zum Ende hin wurde er mir dann zu schnell, aber im Ziel haben wir uns wieder getroffen. Ein sehr schöner Marathon, den ich gerne wieder laufen würde.
Der LT Hemsbach war mit Ewald, Bernhard, Daniel und Christoph und mir zahlreich beim Ermstal-Marathon vertreten

Hornisgrinde Marathon: saukalt, 7 Grad und das im Juli. Und die gesamte Strecke hatte ich mit Sabine eine supernette Begleitung, die mit weit über 200 Marathons und Ultras zu meinen Vorbildern zählt - und natürlich viel Spannendes zu erzählen weiß. Die Versorgung war wieder top, hier ist die jahrelange Erfahrung deutlich spürbar - ein ganz toller Marathon. Dieses Jahr war ich zum vierten Mal hier.
Nach dem "Kühlschrank"-Marathon im Schwarzwald ein gemeinsames Foto von Sabine und mir

Aber schön waren sie alle drei und dass das Wetter in diesem Sommer so eigenartig ist, hat ja auch etwas für sich - sowohl den Nachtmarathon in Marburg als auch den Hornisgrinde Marathon habe ich auch schon bei großer Hitze erlebt, was ja auch nicht so ohne ist.