Die Ausblicke aus dem Zugfenster sind spannend, die Landschaft ist schön, immer wieder kommen kleine und größere Seen in den Blick. Kein Wunder, wir nähern uns ja der Mecklenburgischen Seenplatte, eine Gegend, die mir schon letztes Jahr bei meinem ersten Besuch sehr gefallen hat und auch dieses Jahr geht mein Herz beim Anblick dieser Gegend auf.
In Waren angekommen, hole ich mir direkt beim "Hotel am Bahnhof" meine Startnummer und gehe ins Hotel am Tiefwarensee. Diesmal habe ich ein Zimmer mit Seeblick, wunderschön und außerdem noch mit dem schön angelegten kleinen Park. Vom Hotel aus mache ich mich sofort auf an den Stadthafen und bin beeindruckt, über die doch recht hohen Wellen mit Schaumkronen, die die Müritz heute zeigt. Ja, es ist nicht umsonst das "kleine Meer"!
Der Stadthafen von Waren - sieht doch aus wie am Meer, oder? |
Das ist die Strecke um die Müritz herum - im ersten Streckenabschnitt gehts durch den Wald |
Der Start ist unspektakulär - überhaupt gibt man sich beim Müritz-Lauf eher spartanisch - und schon gehts raus aus Waren und hinein ins Naturschutzgebiet durch den Wald, gut 10 km und das ist einfach toll hier. Dass es hier auch noch keine Streckenversorgung gibt, wußte ich ja vom letzten Jahr, das war kein Problem mit meinem Wassergurt. Beim Hinauslaufen aus dem Wald habe ich dann eine nette Begegnung: eine gestreifte Kröte springt rechts aus dem Gebüsch und hüpft bestimmt 5 oder 6 Meter neben mir her, ehe sie entschwindet. Das war richtig schön!
Ganz außen rechts laufe ich mit meinem unglaublich ästhetischem Laufstil.... |
Dann gehts weiter über Landstrassen und durch kleine Ortschaften, alle 8 bis 10 Km gibt es "Vollversorgung" mit Obst und Schokolade, dazwischen immer wieder Wasser und fast überall auch Cola, was richtig gut ist. Kilometerangaben gibt es überhaupt keine, aber dafür ist die Strecke an Stellen, an denen es hilfreich ist, mit großen Pfeilen gut gekennzeichnet. An den großen Versorgungsstellen ist immer viel los, hier stehen die StaffelläuferInnen und spenden eifrig Beifall. Dann sind wir am Südzipfel der Müritz angekommen in Rechlin und hier ist auch der häßlichste Streckenabschnitt, an dem wir an einer recht viel befahrenen Bundesstrasse auf einem Radweg entlanglaufen, wo wir auch noch Radfahrern Platz machen müssen. Aber auch das geht vorbei und dann wird es wieder ruhig und schön. Die Müritz, die wir bislang nur gelegentlich gesehen haben, kommt jetzt immer häufiger in den Blick und bald sind wir in Röbel, einem netten Ort, der aber in der Sonne ganz schön warm ist. Jetzt wird es aber immer schöner, Feldwege wechseln sich ab mit kleinen Wegen durch den Wald, bei Klink gibt es sogar einige trail-artige Wege und dann wird nach toll zu laufenden Wegen durch den schattigen Wald und Campingplätzen mitsamt Badestränden schon bald Waren erreicht.
Und ich bin mehr als erstaunt, dass ich irgendwie viel schneller bin als letztes Jahr - und als ich dann ins Ziel laufe, denke ich, ich spinne: fast eine Stunde schneller als letztes Jahr. Komisch, aber das war wohl das Lauftraining im Sauerland, was meine Beine gestärkt hat - und natürlich die lauffreundlicheren Temperaturen, obwohl ich jede Wasserwanne zum Abkühlen genutzt habe.
Da trabe ich Richtung Ziel im strahlenden Sonnenschein |
Durch den Zielbogen hindurch zum Bier und den Nudeln |
Es war mal wieder ganz schön beim Müritz-Lauf und dass ich hier gerne wieder laufen würde, ist ja klar!