Berichte - Marathons, Ultras und Laufalltag

Dienstag, 26. November 2013

Silbersee-Marathon, Bobenheim-Roxheim, 16. November 2013

Schon lange wollte ich mal bei einem der vom LT Hemsbach veranstalteten Silbersee-Marathons dabei sein - nun hat es endlich geklappt.
Der Silbersee ist der zweitgrößte See in Rheinland-Pfalz, kurz hinter der hessischen Grenze und ich war noch nie dort gewesen - obwohl es nicht wirklich weit ist.
Acht Runden zu jeweils gut fünf Kilometern galt es zu laufen, gut belaufbarer Untergrund, teils Asphalt, teils Waldboden, ein bisschen trailig zwischendrin - genügend Abwechslung bot die Strecke, so dass die acht Runden nicht langweilig wurden.
Der Start unseres kleinen und feinen Startfeldes  war entspannt, wie das halt so ist bei den netten Events vom LT Hemsbach.
Gleich gehts los... aber eher gemächlich

Die erste Runde lief ich mit Esther und Hans-Dieter, die folgenden drei dann mit Gabi - und da gab es viel zu erzählen, so dass schnell die Hälfte vorbei war.
Gabi und ich beim Tratschen und Laufen
 
Dann ging es weiter, nach jeder Runde ein bisschen etwas trinken, essen und locker weitertraben. Speis und Trank bringen alle selber mit und deponieren es im Start-Zielbereich. Mir reichen die üblichen Dinge: Bananen, Kekse, Salzgebäck, Elektrolyt, Cola, Wasser.

Im Hintergrund siehts nach karibischen Strandfeeling aus, aber bei 5 Grad und Wind war das eher Tundra-Feeling....

Dann war es vollbracht, lange aufhalten konnten wir uns nicht, dafür war es dann doch zu kühl und ungemütlich.
Fertig gelaufen, schnell umziehen, ist kalt!
 
 Von Daniel gab es wieder eine schöne Urkunde.
Schön gestaltete Urkunde für alle Finisher!

Eine schöne Strecke, die es sich lohnt, bald mal wieder unter die Füsse genommen zu werden!

Montag, 4. November 2013

Frankfurt Marathon, 27. Oktober 2013

Mal wieder Frankfurt, diesmal schon zum 14. Mal... und jedesmal wieder ein tolles Erlebnis, das ich nicht missen möchte! Und es war natürlich wieder ein Schwesternmarathon, das ist auch schon eine Tradition geworden!
Und was in Frankfurt auch dazu gehört: die Frikadölle bei Kilometer 34,5, eigens gebraten und überreicht von Alisa, diesmal mit Spezial-Power-Schild! Yeah!
Das gibt Power, die Frikadellö mitsamt Alisa und Schild!
Da konnte wir ja nur durch den heftigen Wind ins Ziel fliegen, toll war es! Und zuhause angekommen gab es natürlich die Frikadellö mitsamt lecker Käsebrot und Medaille als Garnierung.
Lecker!



Montag, 21. Oktober 2013

Löwenlauf Hachenburg, 19. Oktober 2013

Weil es so schön war letztes Jahr und das Wetter auch dieses Jahr wieder gut zu werden versprach bin ich auch dieses Mal wieder in den Westerwald gefahren, um beim Löwenmarathon mitzumachen.
Letzes Jahr war es fast zu warm, dieses Jahr waren die Temperaturen optimal. Die Strecke ist schön, nicht ganz einfach mit ca. 460 Metern Höhendifferenz, aber es ist zu packen. Zumal die Versorgung optimal ist, die Verpflegungsstellen sind gut bestückt und die HelferInnen machen einen Superjob. An neuralgischen Stellen steht die Feuerwehr und lotst uns sicher über die wenigen Strassen, die wir zu krueuzen haben.
Vor dem Lauf habe ich noch Sabine Schneider getroffen, auch so eine "Verrückte" mit über 250 Marathons in der Sammlung... sie lief wegen einer Erkältung nicht mit, machte aber ein nettes Foto von mir:


Vor dem Start, noch schnell nachmelden... 
Es war ein sehr schöner Lauf und hier würde ich grad nochmal laufen wollen...

Montag, 14. Oktober 2013

Kleinkarlbach 6 h-Lauf, 3. Oktober 2013


Gabi und Peter rufen und wir kommen gerne - zum jetzt schon zum fünften Mal ausgetragenen 6 Stundenlauf nach Kleinkarlbach in die Pfalz. Und der bestehende Pakt mit Petrus gilt auch dieses Jahr: wenn wir in Kleinkarlbach kreiseln, dann ist gutes Wetter. So auch dieses Jahr, die knapp 2,5 Kilometer lange Runde wurde satt von Sonne beschienen und so konnten wir die Ausblicke in die Rheinebene und in die Pfälzer Landschaft geniessen.
Ganz viele Hemsbacher LäuferInnen in gelb!

Dieses Mal gab es ein Jubiläum zu feiern, denn Daniel vom LT Hemsbach würde bei diesem Lauf seinen 400. Lauf über die Marathon bzw. Ultramarathonstrecke laufen. Und ich hatte die Ehre, diesen Lauf fast komplett mit ihm zu bestreiten. Unterwegs trafen wir natürlich ständig andere LäuferInnen, darunter ganz viele HemsbacherInnen.
Ein paar Meter mit Werner....

... dann mit Wolfgang
Kurz vor Ablauf der sechs Stunden trafen wir dann noch auf Teddy, mit dem wir dann als Trio die letzten zwei Runden liefen.
Stehenbleiben fürs Foto muss auch mal sein
Und dann war der Lauf vollendet, mit Daniel gabs dann noch ein Schlussfoto.
Und hier haben Daniel und ich schon unsere Schlussfähnchen in den Boden gegraben
Und als wir dann in den Startbereich kamen, da gab es einen 400er Jubiläumsempfang für Daniel
Wahnsinn! 400 Marathons in den Beinen, darunter viele Ultras - Klasse, Daniel!

Montag, 30. September 2013

Berlin Marathon, 29. September 2013



Zum 13. Mal dabei in Berlin und diesmal wieder mit Traumwetter - kein Wunder, ist doch meine Schwester, die zum 2. Mal mit mir in Berlin gelaufen ist, eine Gut-Wetter-Garantin! (Wenn wir dann doch mal einen Regenmarathon erwischen sollten, muss sie die nächste Marathonreise komplett bezahlen, dann will ich nach Hawaii oder so....).

Es war schön, sonnig, kühl, entspannt, tolle Stimmung auf der Strecke und wir haben uns total gefreut über unser 15tes gemeinsames Marathonfinish.

Unterwegs trafen wir noch Brigitte, mit der ich letzte Woche einen Musikworkshop gemacht habe und das ist auch noch fotografisch festgehalten worden.
Nette Begegnung mit Brigitte auf der Strecke bei KM 35
Tja, und vielleicht gibts ja nächstes Jahr ein Wiedershen in Berlin? Wäre klasse, weil die Stimmung doch irgendwie einmalig ist und die Strecke auch sehr abwechslungsreich ist....

Freitag, 20. September 2013

Tallinn Marathon, 8. September 2013

Das erste Mal bin ich nach Estland gereist, da wollte ich immer schon einmal hin. Und es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt, es ist wunderschön dort. Die Stadt Tallinn mit ihrer toll renovierten Altstadt sowieso, aber auch die Umgebung, die wir bei einer Tagestour erkundeten.
Wie schon in Riga auch war ich von der Geschichte der Stadt Tallinn sehr beeindruckt, gerade im Hinblick auf die ständige Eroberung durch irgendwelche nicht so wohlgesonnenen Mächte, die es den Menschen in Estland (wie auch in Lettland und Litauen) immer wieder schwer machten.
Besonders gefallen hat mir die Sangestradition in den baltischen Ländern, das ist wirklich etwas sehr Außergewöhnliches. Die Menschenkette, die bei der "singenden Revolution" gebildet worden war und die Selbständigkeit der baltischen Länder begründete, ist für mich immer noch unglaublich.

Und der Marathon war einfach nur schön - wunderbare Strecke durch die Stadt und am Meer entlang, ein Zweirundenkurs, der nie langweilig wurde. Dazu tolles Wetter und eine richtig gute Stimmung - einfach Spitze!

Ich bin mit Bernhard gelaufen, wir hatten viel zu erzählen, so dass es fast schade war, als der Marathon zuende war...
Gute Verpflegung und schöne Strecke...

...und prächtig unterhalten haben wir uns auch.


Montag, 19. August 2013

24 h - Lauf Berlin, 13./14. Juli 2013



Zum dritten Mal in Berlin und diesmal waren die Bedingungen perfekt: nicht so heiss wie 2010 und nicht so nass wie 2012. Und es war wieder wunderbar organisiert vom Sri Chinmoy Marathon-Team und so stand einem tollen Lauferlebnis nichts im Weg.



Die ersten Stunden bin ich mit Werner gelaufen, der dann eine Pause einlegte - und daraufhin konnte ich wie schon im letzten Jahr mit Kerstin laufen, was super war.
Mit Kerstin unterwegs
Das Laufen durch die Nacht ist für mich immer am tollsten, wenn alles ruhig und still wird und dann der Morgen hereinbricht.
Und ehe ich mich so richtig darauf eingestellt hatte, waren auch schon die letzten Minuten angebrochen und wir bekamen die Schlussfahne in die Hand gedrückt - jedesmal ein unglaublich tolles Gefühl!
Mit Schlussfahne auf die letzten Meter


Insgesamt war ich nicht ganz so gut drauf, aber das Laufen hat mich eher gestärkt als geschwächt und so kam am Ende eine für mich sehr gute Leistung mit über 157 Kilometern heraus - und ein Siegerinnenpokal!
Huch, ich aufm Treppchen, und auch noch ganz oben....

...da muss ich ja strahlen wie ein Honigkuchenpferd....

Sonntag, 7. Juli 2013

Nachtmarathon Marburg, 4. Juli 2013

Manche Marathons sind bei mittlerweile Dauerbrenner - so auch der Nachtmarathon in Marburg, den ich dieses Jahr bereits zum 7. Mal unter die Füsse genommen habe. Das hat also schon Tradition - und das gilt auch für mein Anreiseritual: ich fahre immer so hin, dass ich noch gemütlich nach der Abholung der Startnummer im Hochschulstadion in den Buchladen Roter Stern gehen kann, dort ein wenig herumstöbere und dann im Café mit Blick auf die Lahn ein Latte Machiato und einen Kuchen zu mir nehme. Ganz stilvoll und sehr schön retro, so wie damals 1985, als ich in Marburg studiert habe.
Überhaupt ist Marburg irgendwie so wie damals, ein bisschen scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Das ist natürlich auch dem Fachwerk geschuldet, aber das Städtchen ist halt doch sehr klein und ein wenig verträumt. Passt doch zu einem Nachtmarathon, das ist ja auch ein bisschen träumerisch, so durch die dunkle Nacht zu laufen. Und wenn es eine solch perfekte Sommernacht ist wie dieses Jahr, dann ist das um so schöner. Es war warm, aber durch die ausreichend vorhandenen und gut bestückten Verpflegungsstellen war das kein Problem. Diesmal gab es wieder viele Glühwürmchen, das war sehr nett. Und ich bin die erste Runde nach Wehrda sehr locker gelaufen, habe mich immer wieder gebremst und auch noch in der ersten von drei Runden Richtung Gisselberg und Cappel habe ich immer wieder geschaut, dass ich bloss nicht zu schnell werde. Mir ging es sehr gut, konnte sehr gleichmässig laufen und habe den Nachtlauf in vollen Zügen genossen.

Im Ziel habe ich dann noch ein wenig mit Christoph, Michael und Bernhard vom LT Hemsbach geplaudert und bin dann heim gefahren. Und es gab eine Neuerung in Marburg: jetzt gab es zum ersten Mal doch tatsächlich nicht genügend Medaillen, aber die sollen uns nachgeschickt werden. So was, das scheint Mode zu werden bei Marathons: Frankfurt, Madrid und Mannheim haben das Problem ja auch . Komisch. Und auch ein bisschen doof - dann doch lieber gleich auf Medaillen verzichten, das machen ja auch einige Veranstalter so.

Montag, 10. Juni 2013

7./8. Juni 2013, 100 km Lauf in Biel



Diesmal bin ich hier schon zum achten Mal dabei und das bei wirklich optimalen Wetterbedingungen, was ja nach diesen kalten, langen Winter und dem nassen und auch kaltem Frühling ja wirklich etwas sehr besonderes ist. Und natürlich auch angesichts der dramatischen Hochwassersituation in vielen Teilen Deutschlands und Europas, das ist wirklich ganz schlimm und ich hoffe, dass die betroffenen Menschen alle Unterstützung bekommen, die sie brauchen.

Mein Lauf ging sehr locker und leicht über die Bühne, die Anreise war völlig unkompliziert und entspannt. Mit dem neuen Wettkampfzentrum Kongresszentrum und Sporthalle Esplanade ist ein guter Ort gefunden worden, um den Lauf in die Innenstadt zu verlegen und logistisch gut vorbereitet zu sein. Ganz toll fand ich dieses Jahr, dass das Festzelt so aufgebaut war, dass wir LäuferInnen die letzten 100 Meter durch das Zelt liefen, bevor wir dann durchs Ziel kamen. Tolle Idee, das sollte beibehalten werden!

Nach sieben Läufen in Biel ist mir die Strecke ja eigentlich vertraut, aber dennoch entdecke ich immer wieder Neues. Traumhaft schön war diesmal der Nachthimmel, es war ja Neumond und so hatten wir ein unglaublich schönes Sternenzelt über uns. Ich wäre am liebsten die ganze Nacht mit dem Kopf im Nacken gelaufen, um alle Sterne die ganze Zeit betrachten und bewundern zu können. Das hätte mir aber aber wohl kaum gut getan und ich wäre vermutlich auch hübsch hingefallen...

Der erste Teil der Strecke durch die Bieler Innenstadt ist immer Gänsehaut pur. Die Menschen an der Strecke sind euphorisch und klatschen wie verrückt und da ist es gar nicht so leicht, sehr langsam und bedächtig zu laufen und sich innerlich auf die vielen Stunden der absoluten Ruhe und Einsamkeit vorzubereiten. Aber ich liebe dieses Feeling - in diesem Fall nicht die Ruhe vor dem Sturm, sondern der Sturm vor der Ruhe!

Dann geht es hinaus in die Stille der Nacht, und bald darauf werden wir ständig überholt von den Halbmarathonis und Marathonis, die kurz nach uns gestartet sind und zudem noch eine Extra-Schleife durch Biel gedreht haben, ehe sie auf die Strecke ausserhalb der Stadt gehen. Auf diesen ersten 15 Kilometern gilt es immer, das Wohlfühltempo zu finden, durch die Nacht zu gleiten in dem Wissen, dass wieder eine wunderbare Reise durch das Bieler Land und natürlich durch die eigene Seele bevorsteht.

Ein erster Höhepunkt, auf den ich mich immer sehr freue, ist die Holzbrücke von Aarberg nach ca. 17 km, auch hier ist wieder die Hölle los, viel Publikum und eine wunderbare Kulisse, als wir über die alte Holzbrücke laufen. Hier verlassen uns die Halbmarathonis und laufen ins Ziel. Natürlich gibt es hier, wie auch schon vorher, wieder eine sehr gut ausgestattete Verpflegungsstelle mit sehr netten, hilfsbereiten HelferInnen, die mal wieder Spitze waren.
 Weiter geht es auf den nächsten Kilometern und hier können wir weit ins Land schauen, was bei dieser klaren Nacht ganz toll ist. Gelegentlich schaue ich natürlich in den Himmel aber auch mal nach hinten und dort sehe ich einen endlosen Leuchtpunkte-Schwarm - die vielen Stirnlampen der LäuferInnen, die die Nacht illuminieren.

Dann kommen wir nach Oberramsern, Ziel des Nachtmarathons und für uns 100er LäuferInnen der erste große Checkpoint. Und wieder eine tolle Verpflegungsstelle, ich finde, dass das Brot in diesem Jahr noch besser schmeckt als sonst. Noch ist es tiefe Nacht und jetzt kommen viele kleine Dörfer mit Bauernhöfen, von denen viele plätschernde Brunnen vor den Ställen haben. Das ist auch immer toll, einfach mal kurz abkühlen an einem Brunnen, obwohl diese Nacht nicht zu warm ist. Es wird immerhin so kühl, dass ich meine Armlinge anziehe, aber unangenehm ist es nie.


So langsam zieht der Morgen herauf, ganz sachte, sehen kann ich noch nichts, aber ich spüre es deutlich, dass der Tag kurz vorm Erwachen ist. Und da ist er wieder, der erste Vogel, diesmal ist es kurz nach 4, als ich ihn zwitschern höre. Ich nähere mich Kilometer 50, der kurz nach einem Wäldchen auftaucht, das auf einer Anhöhe liegt - für mich hat dieses Wäldchen fast eine mystische Ausstrahlung. Und langsam und stetig geht es weiter bis ich dann nach Kirchberg komme, Kilometer 56 und hier ist der zweite große Checkpoint. Die frühmorgendliche Stimmung ist hier immer sehr angenehm, es duftet nach Kaffee und die Bänke laden zum Verweilen ein. Ich will aber weiter zu meinem geliebten Emmendamm - ein fast 10 km langes Stück durch einen Auenwald, teils ein bisschen trailige Strecke aber längst nicht so schlimm wie zu den früheren, legendären Bieler Hunderten. Klar, die Steine auf dem Weg sind teils rutschig, aber da laufe ich eben noch langsamer oder gehe auch mal kurz. Und an einem sonnigen Tag ist es im Auenwald besonders schön, es ist feucht und fast ein bisschen tropisch. Und das satte Grün lässt uns so richtig tief eintauchen in die Natur und die Emme, die uns die ganze Zeit auf der linken Seite begleitet, fließt und plätschert vor sich hin. Dann ist der Emmendamm zuende und kurz geht es durch Gerlafingen,  bevor es wieder aufs Land hinaus geht - jetzt scheint die Sonne richtig, aber es ist noch nicht zu warm. Die Hügel, die jetzt kommen, lassen mich doch spüren, dass ich jetzt fast 10 Stunden auf den Beinen bin. Aber das kenne ich ja schon - und Hügel sind ja sowieso zum Gehen da, oder?
An der nächsten Verpflegungsstelle halte ich ein kurzes Schwätzchen mit den HelferInnen, die noch erstaunlich wach und fit sind - und total nett und ermutigend. Das macht Spass!
Weiter gehts und ich erahne schon in der Ferne Bibern, der dritte Checkpoint bei Kilometer 76. Auch hier wird wieder gelabt und gefuttert, was das Zeug hält - überhaupt esse ich diesmal richtig viel... Schmeckt halt so lecker.
Dann kommt der längere, steile Anstieg hinter Bibern, den ich sehr gemütlich angehe und dabei den Blick über die schöne Landschaft schweifen lasse. Hach, ist das schön hier! Dann laufen wir weiter Richtung Arch, links und rechts ist Wald und dann geht es hinunter ins Tal - ein schöner Anblick! Kurz darauf erreichen wir den Nidau-Büren Kanal und hier zeigt sich deutlich, dass das Hochwasser auch hier seine Spuren hinterlassen hat. Noch nie war hier so viel Wasser und die Fließgeschwindigkeit ist wahnsinnig hoch. Da möchte ich nicht hineinfallen, zumal ich dann weg von Biel getrieben würde.... Jetzt muss ich immer mal wieder kleinere Abschnitte gehen, damit ich mich auch rundum wohl fühlen kann, die Wärme nimmt zu und ich bin froh, meinen Trinkgürtel dabei zu haben.

Dabei geht es gar nicht so sehr ums Trinken, das Wasser aus den kleinen Fläschchen spritze ich mir immer ins Gesicht und das tut so gut. Teilweise ist der Weg noch nass und das Wasser reicht sehr dicht an den Weg - das war vor ein paar Tagen bestimmt noch gesperrt, so wie es aussieht. Nach und nach wird es voller um uns herum, RadfahrerInnen kommen uns entgegen und Kilometer 90 ist erreicht - und kurz darauf mal wieder eine supergut ausgestattete Verpflegungsstelle. Hier trinke ich ordentlich Cola, das gibt einen richtigen Kick und Kilometer 95 ist schneller erreicht als gedacht. Von jetzt an ist jeder Kilometer ausgeschildert (bis dahin war nur alle 5 Kilometer ein Schild) und so kommt es mir vor, als würde ich auf einmal viel schneller sein, weil eben so oft Schilder auftauchen - was natürlich Quatsch ist, weil ich objektiv viel langsamer bin als am Anfang. Aber mir geht es gut, ich freue mich wie Bolle und da taucht auf der rechten Seite der Bahnhof von Biel auf - also ist es gar nicht mehr weit! Ein paar Strassen noch, ich höre schon den Sprecher und dann gehts durch das Festzelt - klasse Idee - ein frenetischer Jubel (dabei bin ich ja nun wirklich nicht doll schnell unterwegs), eine Kurve noch und da ist das Ziel erreicht - welch eine Freude! Eine Helferin fragt mich, ob sie mir den Chip abnehmen darf, oder ich mich erst ausruhen will - aber mir gehts prächtig. Und da sehe ich Eva mit ihrer Mutter und Tochter Christina aus Flensburg, was mich sehr freut. Martin, der mich vor acht Jahren zum Bieler Hunderter motiviert hat, ist schon längst im Ziel und gerade beim Duschen, so sehen wir uns leider nicht. Im Ziel gibt es alkoholfreies Bier, himmlisch, das schmeckt, dazu natürlich noch andere Getränke und Obst. Ich lasse es mir richtig gut gehen, setze mich noch kurz in die Sonne, ehe ich dann gemütlich zum Duschen in die Sporthalle gehe und dann in aller Ruhe zum Bahnhof gehe und die Rückfahrt überwiegend schlafend verbringe. Es war mal wieder wunderbar in Biel - und ich komme gerne wieder!



Montag, 27. Mai 2013

Knastmarathon Darmstadt, 26. Mai 2013


 Nass, nasser am nassesten - das war mein feuchtester Marathon, Regen, eigentlich eher Starkregen von Anfang bis Ende. Tiefe Pfützen, keine trockene Stelle mehr am Körper und die Temperaturen waren auch nicht richtig warm, so um die 8 oder 9 Grad.
Aber egal, der Knastmarathon ist ein ganz toll organisierter Lauf mit einem eingespielten Team, hier ist wirklich an alles gedacht. Die Einlassprozedur ist mittlerweile Routine, Metalldetektor, Personalausweis abgeben, Drogensuchhund - klar, das muss sein, läuft aber sehr routiniert und gelassen ab.
Die Laufstrecke, eine gut 1,7 km lange Runde ist 24mal zu durchlaufen und sie ist kurzweilig - es gibt ein längeres Begegnungsstück, dazu kommen zwei kleinere Abschnitte, auf denen man/frau die MitläuferInnen betrachten kann und auch nett grüssen kann :)))

Eine der beiden Wenden, diese ist spitz..

...aber rumkommen geht schon, auch wenns nass ist
Das Gelände ist gar nicht trist, die Kiefern, die jenseits der Mauern in meinem Trainingswald wachsen, haben auch auf dem Knastgelände ihr Zuhause und so läuft man viel durch Grün.
Grüne Hecke, ich dahinter
 Eine gut ausgestattete Verpflegungsstelle, die in jeder Runde angelaufen wird, macht den Lauf perfekt. Und hier kann man/frau sich nicht nur alles holen, was das Herz begehrt, nein, es wird einem persönlich von engagierten Helfern dargeboten, die in der JVA inhaftiert sind. Und da fällt auch die ein oder andere aufmunternde Bemerkung, das tut gut und macht Spass.
Leider kann ich nur nach unten gucken...

...sonst wird die Brille nass bei dem strömenden Regen

Hinzu kommt die Samba-Gruppe, die diesmal im Zelt spielte aber bis zuletzt mit feurigen Rhythmen für elastische Beine sorgte. Die Moderation war auch sehr abwechslungsreich, kurzum: ein sehr toller Marathon!

Und es gab wieder einige nette Begegnungen, so waren aus dem hohen Norden vom 100 Marathon Club einige LäuferInnen angereist, Mario und Doris, René und Erika und aus Stuttgart Michael. Und dazu gibt es ein personalisiertes Shirt, diesmal gabs noch einen praktischen Beutel und natürlich eine Medaille.
Kurz vorm Ziel, mal wieder geschafft...


... da kann ich auch nach oben gucken!

Montag, 13. Mai 2013

Gutenberg Marathon Mainz, 12. Mai 2013

Mainz, wie's singt und läuft oder so ähnlich - ein gut organisierter Marathon, bei dem ich jetzt zum 4. Mal teilgenommen habe.
Die Strecke ist nicht so ganz superschön, aber die netten HelferInnen machen das alles wieder wett und auch die gute Organisation.
Es ist ein Zweirundenkurs, wobei die erste Runde in einer Passage von der zweiten abweicht, in der es dafür über die Brücke nach Hessen geht.
Diesmal war es recht kühl, bei meinen bisherigen Teilnahmen war es immer eher warm oder sogar, wie 2011, richtig heiss.
Ich bin schön gleichmässig gelaufen, das hat sich gut angefühlt und es war gut, dass ich kurzärmlig gelaufen bin, weil zwischendrin immer mal wieder kurz die Sonne rauskam, dann war es sehr angenehm, keine langen Ärmel zu haben.
Ein schöner Marathon, der leider, wie so viele, unter rückläufigen TeilnehmerInnenzahlen zu leiden hat. Hoffentlich ist dieser Trend zu stoppen, es wäre jammerschade um diesen Marathon.
Wenn es noch Bilder gibt, kommen die noch hier rein.
So, jetzt noch zwei Bilder:
Kurz vorm Ziel - und ist doch schick, dass der Läufer hinter mir auch in neongrün ist, oder?

So sieht der Zieleinlaufkanal aus, unter der Brücke durch und dann ab ins Ziel - aufm blauen Teppich

Dienstag, 7. Mai 2013

Madrid Marathon, 28. April 2013




Nach dem ersten Marathon in den Niederlanden folgte zwei Wochen später der erste Marathon in Spanien - und der war doch recht anders. Zunächst einmal war es ja nicht einmal zwei Wochen her, dass in Boston zwei Attentäter einen schrecklichen Anschlag beim Marathon verübten. Das wirkt nach und es gab eine Schweigeminute für die Opfer.
Die Strecke war schön in Madrid, tolle Stadt, aber leider zu kalt für die Jahreszeit. Egal, es war Schwesternmarathonzeit und wir haben die Zeit dort sehr genossen.
Es ging viel bergauf und bergab, aber wir sind mit grosser Gelassenheit die Berge langsam hochgetrabt und liefen sehr gleichmässig.
Bei km 17,5 wurden wir von unserer Reiseleiterin Sabine von Interair fotografiert...

... da sehen wir doch superlocker aus!

 Auf den letzten Kilometern wurde es sehr kalt, es kam etwas Regen auf und der Wind war auch nicht von schlechten Eltern. Egal, wir haben gefinisht, unseren 14. gemeinsamen Schwesternmarathon! Venga animo (das war die Anfeuerung auf der Strecke), las hermanas de maraton!
Finish bei kaltem Wetter in Madrid!