Berichte - Marathons, Ultras und Laufalltag

Mittwoch, 16. Juni 2010

Biel 2010 - Die Nacht der Nächte


Zum fünften Mal bin ich dabei, bei der legendären "Nacht der Nächte". Vorbereitet bin ich gut, im letzten halben Jahr 9mal die Marathonstrecke bzw. länger gelaufen und auch ansonsten lief alles gut. Natürlich hat mir der lange Winter auch zugesetzt, das Laufen war ja nicht immer leicht durch den Schnee.
Allerdings war ich in letzter Zeit ganz schön gefordert im Job und bin insgesamt etwas müde. Angereist bin ich wie immer mit der Bahn und habe wie in den letzten Jahren geplant, etwa um 18 Uhr in Biel einzutreffen. Dann ist immer noch genug Zeit, um mit dem Bus zum Eisstadion zu fahren.

Die Bahn kommt... und bleibt stehen
Der Zug kam schon mit Verspätung in Frankfurt an, die Gewitter der letzten Tage haben einige Nebenstrecken unpassierbar gemacht, so dass die für dort geplanten Züge auf die Hauptstrecke ausweichen mussten - die dann überlastet war.
Naja, macht nichts, dachte ich, ich habe ja genug Zeitpuffer. Tja, aber leider hieß es dann kurz vor Baden-Baden, dass ein LKW in eine Brücke gefahren sei, deren Statik überprüft werden müsse. Die Weiterfahrt würde sich auf unbestimmte Zeit verzögern. Da begann dann sofort das Rechnen: wenn ich nicht vor 19 Uhr in Basel sein würde, wäre die Weiterfahrt nach Biel zwar noch möglich, aber die Startnummern werden ja nur bis 21 Uhr ausgegeben... Und würde ich überhaupt noch zum Eisstadion gelangen, die Strassen werden ja in der Bieler Innenstadt irgendwann dicht gemacht... Ich war schon etwas unglücklich und dachte, dass das fünfte Biel-Finish in Folge so wohl nix würde. Nach endlosen 50 Minuten Stehen setzte sich der Zug dann wieder in Bewegung, in Basel angekommen traf ich noch ein paar Mitläufer. Wir konnten sofort in einen Zug steigen und kamen dann gegen 20 Uhr in Biel an. Vom Bahnhofsvorplatz gab es dann direkt einen Shuttlebus zum Eisstadion - wo ich dann glücklich, aber etwas erschöpft gegen 20.30 eintraf.

Der Start in die Nacht
Die Startvorbereitungen waren schnell erledigt, mittlerweile kenne ich ja das Procedere in Biel. Schade war nur, dass ich kaum Bekannte treffen konnte, dafür war die Zeit dann doch etwas kurz. Vor dem Start verdunkelten dicke Wolken den Himmel, ich dachte schon, dass das eine sehr feuchte Nacht werden würde. Aber - soviel sei vorausgeschickt - es regnete nur ganz wenig. Der Start war wieder sehr stimmungsvoll und ich war total glücklich, dass es mit dem rechtzeitigen Ankommen noch geklappt hat.

Die ersten Kilometer durch die Bieler Innenstadt waren ein einziges Festival, überall Menschen, die uns anfeuerten - da mussten wir aufpassen, ja nicht zu schnell zu werden.




Bei Km 18 passieren wir wieder die legendäre Holzbrücke von Aarberg, jedesmal ein besonderes Erlebnis. Ich habe zu diesem Zeitpunkt schon geschwitzt wie nie zuvor und habe von Anfang an bei jeder Verpflegungsstelle mindestens fünf Becher getrunken - das kannte ich so nicht. Und für jeden Brunnen, der an der Strecke zu finden war, war ich höchst dankbar und habe dort ausführlich meine Arme und mein Gesicht gekühlt.


Eine wahrhaft heiße Nacht
Ich hatte gehofft, dass es sich im Laufe der Nacht abkühlen würde - Fehlanzeige. In den letzten Jahren war ich spätestens gegen 2 Uhr dankbar, meine Armlinge anziehen zu können oder sogar auch Handschuhe. Letztere hatte ich dieses Jahr gar nicht dabei und meine Armlinge blieben ungenutzt. Mir wurde sogar meine Mütze zu warm, die habe ich mir dann an meinen Trinkgurt gebunden.



In Kernenried, kurz nach Km 50, merkte ich schon sehr deutlich, dass ich das Tempo deutlich reduzieren musste, um mich weiterhin wohl zu fühlen. Aber was soll`s, genau darauf kommt es mir ja an und ob ich nun 12, 13 oder mehr Stunden brauche, ist auch egal.


Ich dachte mir, dass es eben eine ziemlich tropische Nacht ist und habe mich sehr am Zirpen der Grillen erfreut und auf das Läuten der Kuhglocken gelauscht. So gegen viertel vor vier hörte ich dann die ersten Vögel zwitschern, was mich jedesmal mit einem tiefen Glücksgefühl erfüllt.


Der Tag dämmert herauf - und zum Glück bleibt es bewölkt
Als ich dann in Kirchberg bei km 56 ankam, war es bereits am Dämmern und auf dem Emmendamm dann bereits recht hell. Ich mag den Emmendamm eigentlich recht gern, es herrscht dort eine ganz besondere Stimmung und dass man sich dort sehr auf Wurzeln und Steine konzentrieren muss, finde ich eigentlich ganz erfreulich - dann bleibt man wach. Als ich dann die Brücke über die Emme quere und wieder unter freiem Himmel laufe, finde ich es sehr angenehm, dass es bewölkt bleibt - ich weiss nicht, ob ich bei knallender Sonne angesichts der nächtlichen Wärme gut durchgekommen wäre.
Bis Bibern bei km 76 laufe und gehe ich wie gehabt im Wechsel, es geht mir gut, wenn ich auch weiterhin trinke wie ein Loch. Und zwischendrin bin ich sehr dankbar für meinen Trinkgurt - ich bin wirklich erstaunt, wieviel Flüssigkeit ich brauche - wenn es bei jeder Verpflegung fast 1 Liter ist, so bin ich am Ende mit ca. 18 Litern ausgekommen. Huch, wo ist das nur alles hingegangen, austreten musste ich nämlich nur ein einziges Mal!
Als ich dann nach Büren komme, freue ich mich schon sehr auf den dortigen Brunnen, der mir auch diesmal wieder gute Dienste leistet - ausgiebiges Kühlen, wie gut das tut!


Ich weiß jetzt, dass ich die letzten ca. 15 km auf jeden Fall gut meistern werde, was mich doch sehr erfreut.


Der Zieleinlauf
Die letzten Kilometer entlang der Aare sind kein Problem für mich - langsam laufe ich auf den weiß geschotterten Wegen entlang, über die schwankenden kleinen Holzbrücken, entlang der großen Gärtnerei, die mich jedes Jahr aufs Neue erfreut. So nähere ich mich km 90, von wo aus ich schon den legendären Strassenübergang bei Pieterlen erblicke. Hier gehe ich den letzten nennenswerten Anstieg langsam hoch und dann geht es entlang der Bahnlinie weiter bis km 95, überwiegend durch den Wald. Von hier aus ist jeder km einzeln ausgezeichnet und ich freue mich doch sehr, dass es mal wieder so gut geklappt hat - es wird zwar meine langsamste Zeit werden, aber die Wärme hat mir halt doch deutlich gemacht, dass heute ein langsameres Tempo gut ist.


So trabe ich ins Ziel, mein fünftes Finish in Biel ist perfekt! Und der Lohn für die Mühen ist eine zweite Medaille, die eine "5" trägt - ob ich die je wieder ablege??

Dienstag, 1. Juni 2010

Mittelrhein-Marathon, 29. Mai 2010

Ein weiterer Trainingsmarathon vor Biel - der Mittelrheinmarathon. Eigentlich hatte ich mir ja nach dem letztjährigen Erfahrungen vorgenommen, hier nicht nochmal zu starten. Die weiten Wege haben mich genervt - Startnummernausgabe in Oberwerth, Parken am anderen Ende der Stadt, vom Bahnhof aus zum Start nach Oberwesel...Aber es hat mich doch irgendwie gepackt, weil der Lauf entlang des Rheins doch sehr besonders ist.Und es hat sich gelohnt, alleine wegen der Top-Versorgung entlang der Strecke. Danke dafür.
Allerdings war es doch recht tot an der Strecke, keine Strassenfeste, kaum Strassenmusik - und als es dann dunkel wurde, war es zwischen den Ortschaften ganz einsam und finster. Aber das war ja schon ein bisschen Biel-Feeling und das wollte ich ja! Und so kam dann (Ultra)marathonfinish Nr. 97 zustande, auch fein!

Freitag, 28. Mai 2010

Riga Marathon, 23. Mai 2010


Mit den HemsbacherInnen auf Tour - für mich zum ersten Mal und es war ganz toll! Ich wollte schon immer mal ins Baltikum und als Daniel mir dann vom Riga-Marathon erzählte, war ich sofort dabei. Die Buchung haben die lieben HemsbacherInnen Bernhard und Andrea übernommen und so stand einem tollen Pfingstwochenende nichts mehr im Wege.Die Anreise mit Ryanair lief problemlos und als wir in Riga ankamen, empfing uns ein wahrhaft sommerliches Klima - Sonne, blauer Himmel, warm - endlich!
Am Freitag und Samstag haben wir ausgiebig Riga erkundet und am Abend gab es dann eine Pastaparty in einem Luxushotel hoch über den Dächern Rigas mit Blick auf die Daugava-Brücke.
Am nächsten Morgen ging es dann erst einmal zum Fototermin vor dem Hotel, das war ja sehr wichtig, dass wir dokumentiert haben, wie schön wir vor dem Marathon aussehen. Natürlich alle mit dem Hemsbacher Laufhemd gewandet, das ja durch seine weiß-gelbe Farbe geradezu für sommerliche Marathons prädestiniert ist.Dann gings zuFuß zum Marathonstart, der nicht weit weg war.
Dort mussten wir einige Zeit warten, bis die ca. 7000 Mini-Marathonis über 5 km gestartet waren, das war teils sehr lustig, weil sich viele schön verkleidet hatten.
Ich hatte jedenfalls meinen Spass, im Gegensatz zu so manchen Mitläufern, die gucken ganz schön streng...Mir gings von Anfang richtig gut, und ich habe die Stadt und die Stimmung in vollen Zügen genossen. Die Strecke war ein Drei-Rundenkurs, jeweils ca. 14 km, was mir gerade recht war, denn auf jeder Runde gab es etwas zu entdecken. Bernhard hat mich auf diese Weise auch gleich zweimal fotografiert, erst einmal im Jugendstilviertel, das wirklich wunderschön ist.
Hier ist das Jugendstilviertel zumindest ein bisschen zu sehen, mit mir als Verzierung. Und dann hat er mich nochmal auf der Brücke über die Daugava eingefangen, die wir insgesamt sechsmal überqueren durften - jedesmal mit einem tollen Blick auf die Stadt und den Fluss, der so kurz vor der Ostsee ja richtig breit ist.



Und immer bin ich noch gut drauf, das blieb bis ins Ziel so. Dort wurde ich von Lidia und Wolfgang empfangen, die mich auch nochmal fotografiert haben! Im Hintergrund sieht man die schöne Eisenbahnbrücke über die Daugava und den ca. 300 m hohen Fernsehturm.
Der Zieleinlauf war toll und als Zielverpflegung gabs leckeren kalten Bortsch!
Und die Freude über den 96.sten gefinishten (Ultra)marathon war auch groß, zumal es auch eine dicke fette Medaille gab.
Das gab dann natürlich einen freudigen Zieleinlauf!
Fazit: Riga ist eine wunderschöne Stadt und der Marathon empfehlenswert - und mit nur ca. 700 LäuferInnen noch ausbaufähig!

Dienstag, 18. Mai 2010

Mannheim Marathon, 15.Mai 2010


Mal wieder in Mannheim "iwwer die Brick" nach Ludwigshafen. Wie im letzten Jahr auch, war das mal wieder eine Schwesternmarathon-Aktion, die wieder sehr viel Spass gemacht hat.
Nur, dass es diesmal kalt war, wir mussten mit langer Hose und langem Shirt laufen - aber das war auch nicht schlimm.
Die Stimmung war gut, vor allem in Ludwigshafen war es eine Freude durch die Zuschauerspaliere zu laufen - danke dafür!

Donnerstag, 22. April 2010

Weinstrassenmarathon 2010

Mal wieder an der schönen Weinstrasse in der Pfalz - und diesmal bei strahlendem Sonnenschein!
Vor dem Marathon treffe ich wieder "meine Hemsbächer/innen", hier mit Christoph, der wieder superschnell unterwegs sein wird.
Gelaufen bin ich dann auch noch und habe unterwegs den guten Pfälzer Wein inklusive Rieslingschwamm genießen können.
Die Strecke ist nicht einfach, etwa 500 Höhenmeter sind zu überwinden.
Diesmal gab es aber durch das wunderbare Wetter viele schöne Ausblicke, sowohl in die Rheinebene als auch auf den Pfälzer Wald, die gerade ergrünenden Weinstöcke und viele, viele wunderbare Blumen in den Weindörfern. Wunderbar!



Gut gelaunt zwischen den Weinstöcken

Sonnige Weinstrasse und bald im Marathonziel!


Im Ziel habe ich sie dann wieder getroffen, die Hemsbächer/innen, das war sehr schön! Und in zwei Jahren hoffe ich, wieder zum Weinstrassenmarathon zu kommen.













Link zu Marathon Deutsche Weinstrasse

Samstag, 27. März 2010

Premiere: Saaletal Marathon in Ramsthal




Marathonpremieren gibt es inzwischen ja nicht mehr so häufig - daher finde ich es toll, wenn ich bei einer dabei bin! Diesmal bin ich in den Spessart gefahren und in der Nähe von Bad Kissingen beim 1. Saaletal Marathon mitgelaufen.
Es waren auch einige andere vom LT Hemsbach da, natürlich Daniel (der mich fotografiert hat) und Bernhard. Immer schön, Bekannte zu treffen!

Die Strecke ist sehr schön, oft direkt an der Saale, etwas hügelig und es gibt nur einen Streckenabschnitt (zwischen km 24 und 28) auf einer Bundesstrasse, der richtig unangenehm ist.

Mit 5:00:08 habe ich eine lustige Zeit erzielt - fast exakt 5h.

Freitag, 26. März 2010

Morgen gehts zum Saaletal-Marathon



Neue Marathons sind immer spannend - und morgen wird keine 200km von hier eine Premiere gestartet mit dem Saaletal Marathon in Ramsthal.
Bergig wird es, aber bei 6 Stunden Sollzeit ist das zu schaffen.